In einigen Vereinen (vor allem in denen des DSB) herrscht leider die Meinung vor, dass ein zukünftiger Großkaliber-Schütze erstmal 9 Monate mit der Luftdruckwaffe üben und sich dann vorsichtig an die Kleinkaliberdisziplinen hinarbeiten sollte. Viele DSBler sind der felsenfesten Überzeugung, dass ein Schütze “das richtige Schiessen” niemals mit einer Großkaliberwaffe erlernen könne. Dies sei nur nach jahrelangem intensiven Training mit Luftdruck- und KK-Waffen möglich.
Auch wenn man solche Reden immer wieder hört, halte ich sie für Quatsch. Vermutlich rühren sie daher, dass der Redner selbst nicht mit einer Großkaliberwaffe umgehen kann. Selbstverständlich eignet sich eine Luftdruckwaffe hervorragend dazu, die Grundlagen des Schießsports zu erlenen. Hierzu gehören beispielsweise die richtige “innere” Haltung, Atmung, Abzugstechnik und dergleichen mehr. Man sollte sich aber nicht mehr als vier bis acht Trainingseinheiten damit aufhalten: Das Schießen von Luftdruckwaffen unterscheidet sich grundlegend vom Schießen mit KK-Waffen, dieses hat wiederum mit dem Schießen großkalibriger Waffen nicht mehr viel gemeinsam. Ein guter Luftpistolenschütze wird nicht automatisch gute Ergebnisse mit der KK-Pistole erreichen und mit der GK-Pistole (bei der eine völlig andere Schießhaltung eingenommen werden muss) womöglich jämmerlich versagen.
Sollte der Sportleiter des Vereins also derartige Aussgen machen, ist es besser, diesem Verein gleich den Rücken zu kehren: Sein Glück wird man hier nicht machen können, und es gibt genug Vereine, bei denen die Großkaliberschützen besser angeschrieben sind.
Wichtig: Eine der Voraussetzungen zum legalen Waffenerwerb für Sportschützen ist das ableisten einer Probezeit. Diese wird von Amts wegen aber erst dann “gewertet”, wenn in dieser Zeit mit erlaubnispflichtigen Waffen geschossen wurde. Dies schließt Luftdruckwaffen aus, denn diese sind für Jedermann frei erwerbbar!